Heimatverein Gartenvorstadt Reuschenberg 2000 e.V. > Allgemein > Historischer Abend des Heimatvereins Reuschenberg

Erstmals lud der Heimatverein zu einem historischen Abend ein, den er gemeinsam mit dem Förderverein des Stadtarchivs, dem Forum Archiv und Geschichte Neuss, durchführte. Organisator und Moderator war unser stellvertretender Vorsitzender Dr. Jörg Geerlings, der nach einer Einführung von Heimatvereins-Vorsitzender Marlene Conrads auch mit dem ersten Vortrag begann.

Der Abend glich einer Reise durch die bewegte Geschichte des beliebten Stadtteils. Mit seinem Vortrag „Unser schönes Reuschenberg – eine kleine Reise durch die Zeit“ legte Jörg Geerlings den Grundstein für einen gelungenen Abend im letzten Mai, zu dem ca. 150 Besucher den Weg in das Pastor-Bouwmans-Haus gefunden hatten. Die Zeitspanne seines Vortrags reichte von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die Neuzeit; von den Ländereien des Nierenhofs bis zum heutigen Neusser Ortsteil mit etwa 7.000 Einwohnern. Wo heute die Straße „An der Barriere“ auf die Bergheimer Straße stößt, entstand 1932 um diesen Schlagbaum herum eine erste kleine Siedlung.

[Not a valid template]Andrea Knopper, Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Grundschule, beleuchtete die Entwicklung der Reuschenberger Schullandschaft und erinnerte dabei u.a. an Grundschulklassen, die eine Größe von 60 bis 70 Schülern erreichte, an eine Holzbaracke als Schule, die Entwicklung von Bekenntnisgrundschulen zu Gemeinschaftsgrundschulen und als eine neuere Entwicklung über den offenen Ganztagsunterricht.

In einem weiteren Vortrag sprach Prof. Werner Joel über die Entwicklung und Bedeutung der Straßennamen Reuschenbergs. Wurden in der NS-Zeit teilweise Namen von Nationalsozialisten verwendet, sind es heute vielfach Blumen und Vögel, die als Namensgeber fungieren und so die Orientierung erleichtern. Nicht nur die vielen anwesenden Reuschenberger Schützen, unter ihnen das letztjährige Königspaar Tanja und Hardi Nottinger, freuten sich über den Vortrag von Leo Rheidt vom Ältestenrat des Reuschenberger Bürger-Schützen-Vereins, der die Entstehungsgeschichte des Vereins mit zahlreichen Anekdoten zu würzen wusste. Die Gründung des Vereins geht auf den Siedlerbund zurück. Als dieser 1948 das erste große Volksfest organsierte, zogen viele bei einem Umzug in Uniform mit. Grund genug, 1952 einen Reuschenberger Bürger-Schützen-Verein zu gründen, der 1953 sein erstes Schützenfest feiern konnte und der heute ca. 600 aktive Schützen aufweist. Zum Schluss nahm der Neusser Stadtarchivar Dr. Jens Metzdorf die letzten Jahrzehnte mit beeindruckenden Fotos in den Blick. Jens Metzdorf, der ebenfalls in Reuschenberg aufwuchs, erinnerte u.a. an die alte Tankstelle, an Lebensmittelgeschäft Glück und Bäckerei Zaun. Er ermunterte die Zuhörer, die vorhandenen Quellen dazu im Stadtarchiv zu nutzen, die zu einem Großteil von Theo Bongartz für den Heimatverein Reuschenberg gesammelt wurden und seit einigen Jahren im Stadtarchiv hinterlegt sind.

Vorsitzende Marlene Conrads und Martin Flecken, Vorsitzender des Forums Archiv und Geschichte, konnten sich zum Schluss über eine erfolgreiche Veranstaltung freuen, die eine Wiederholung verdient hat; denn sicher gibt es noch viele Geschichten, die über Reuschenberg erzählt werden könnten.